Slow Fashion statt Fast Fashion!

Modemarken müssen endlich Verantwortung tragen!  Darum geht’s

Kleidung ist zum Plastik-Wegwerfprodukt verkommen. Impulskäufe am Black Friday und ungeliebte Geschenke zu Weihnachten führen jährlich mittlerweile zu 550 Mio. Retouren-Paketen – ein großer Anteil davon entfällt auf Textilien. Rund 80 Prozent (!) der heute gekauften Textilien gehen ungetragen wieder zurück. Diese neuwertige Ware landet jedoch häufig nicht beim nächsten Kunden, sondern direkt im Müll. Jede Sekunde wird weltweit eine LKW-Ladung an Kleidungsstücken verbrannt oder auf Mülldeponien entsorgt – natürlich nicht vor der eigenen Haustür, sondern im Ausland. Ultra-Fast-Fashion – die bunten Plastiktüten in gewebter Form – ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit geworden.

Ultra-Fast Fashion überflutet uns stündlich mit neuen Styles und „Must Haves“. Bei China-Giganten wie Shein erscheinen täglich bis zu 9.000 neue Designs! Die Mode wird immer billiger, daher lohnt es sich für die Hersteller nicht, retournierte Ware zu sortieren und erneut zu versenden. Sie wandert direkt in den Abfall-Container. Der wahre Preis von Fast Fashion ist enorm: Mit jeder Kollektion steigen CO2-Emissionen, Wasserverschmutzung, Arbeitsrechtverletzungen sowie riesige Plastik-Müllberge aus synthetischen Textilien und voller Chemie.

Die gute Nachricht? Wir haben JETZT die einmalige rechtliche Gelegenheit, diese Spirale zu durchbrechen. Unsere Nachbarländer zeigen bereits wie es geht. Unterschreibe jetzt unsere Petition und fordere auch bei uns einen Systemwechsel!

Jetzt unterschreiben:

Für Mode, die Zukunft hat und für Marken, die Verantwortung tragen! 

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Warum jetzt?

Mit der von der EU verabschiedeten Richtlinie zur Erweiterten Herstellerverantwortung für Textilen (EPR) besteht jetzt die historische Chance auf eine echte Transformation der Textilindustrie. Deutschland muss bis Sommer 2027 die nationale Umsetzung gestalten und deutlich machen, dass die Verantwortung der Hersteller nicht beim Checkout im Online Shop oder an der Ladentheke endet. Frankreich und die Niederlande zeigen wie es geht und fordern von den Herstellern längst gesetzlich ein, Kleidungsstücke in eine zweite Nutzung zu bringen, zu reparieren und zu recyceln oder erwägen Strafabgaben für besonders schädliche Ultra-Fast Fashion.

Denn: Für Modemarken kann es mit Blick auf unsere Klimaziele schlicht kein Weiter-so geben. Statt ständig neu zu produzieren, muss die Konsumkultur der Branche völlig neu gedacht werden: Das lineare System und seine ständige Bewerbung u.a. in den Sozialen Medien hält die KonsumentInnen von heute gefangen in einem omnipräsenten Kauf- und Wegwerfdruck druck von Plastikfashion – gewünscht und herbeigeführt durch die Modebrands. Textilhändler müssen zu Textil-Dienstleistern  werden – Leihen, Second Hand, Reparatur und Upcycling-Angebote müssen das neue Normal  werden. Wir fordern, dass Modemarken ihrer Verantwortung gerecht werden, also endlich bezahlbare flächendeckend kreislauffähige Lösungen anzubieten und ihre Kund*innen auf dem Weg zu einem neuen Umgang mit Mode mitzunehmen.  Denn Nachhaltigkeit ist tragbar! Aber dafür braucht es langlebige, qualitativ hochwertige Mode frei von Schadstoffen und alttagstaugliche Angebote wo sie geliehen, wiederverwendet, repariert und zu neuen Styles upgecycelt werden können.

 

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Petition an unseren Bundesumweltminister: Nutzen Sie die EU-Vorgabe zur erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für ein wirksames deutsches Gesetz für kreislauffähige Kleidung ohne Verschwendung!

Sehr geehrter Herr Carsten Schneider,

die Textilindustrie braucht eine grundlegende Neuausrichtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um Überproduktion einzudämmen, Textilen durch Recycling im Kreislauf zu halten und endlich nachhaltige Alternativen wie Reparatur, Secondhand, Vermietung und Sharing-Modelle sowie Upcycling zur neuen Normalität zu machen. Nur wenn ökologische und soziale Kosten in der gesamten Lieferkette berücksichtigt werden, kann sich die Textilindustrie vom linearen Wegwerfmodell hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft entwickeln. Und dafür brauchen wir Sie! JETZT.

Die Bundesregierung hat gerade die historische Chance, mittels der EPR (Extended Producer Responsibility) Richtlinie erstmalig Hersteller zur Verantwortung zu ziehen: von der Sammlung über die Wiederverwendung bis zum Recycling.

Deshalb fordern wir jetzt:

  • Verbindliche Zielquoten für Abfallvermeidung und Wiederverwendung
    Nur über klare Zielvorgaben für weniger Textilabfälle und hohe Wiederverwendungsquoten innerhalb und außerhalb Deutschlands, kann die ressourcenintensive Überproduktion gestoppt werden.
  • Stärkung zirkulärer Geschäftsmodelle und Reparaturangebote
    Mindestens 25 Prozent der EPR-Beiträge müssen in einen Fonds fließen, der zirkuläre Geschäftsmodelle  wie Secondhand, Upcycling und professionelle Leihmodelle sowie Reparatur fördert – für flächendeckende und bezahlbare kreislauffähige Textilkonsum-Angebote.

Alle Forderungen ansehen

  • Hochwertige und recyclingfähige Textilien fördern
    Hersteller, die langlebige, reparierbare und recyclingfähige Textilien auf den Markt bringen, zahlen weniger EPR-Gebühren. Fast-Fashion-Anbieter zahlen mehr.
  • Klare Verantwortlichkeiten, Fairness und Kontrolle
    Die finanzielle Verantwortung, die EPR-Vorgaben zu erfüllen, muss vollständig bei den Herstellern liegen. Das Umweltbundesamt muss die Erfüllung der Umweltziele regelmäßig prüfen und Verstöße sanktionieren. Online-Marktplätze müssen dafür haften, dass sie nur Produkte von Herstellern verkaufen, die auch Gebühren bezahlen.
  • Schluss mit dem Export von unbrauchbarem Textilmüll und Verantwortung für Schäden
    Keine Entsorgung auf Kosten von Ländern des globalen Südens. Nur marktfähige, geprüfte Second Hand Ware darf exportiert werden – das schützt Menschen und Umwelt weltweit. Die EPR-Gebühren müssen auch die Länder, in die europäische Alttextilien fließen, für den Aufbau eigener Wiederverwendungs- und Entsorgungsstrukturen unterstützen.
  • Werbeverbot für klimaschädliche Fast Fashion.
    Aggressive Rabattaktionen, künstliche Verknappung und Fast-Fashion-Marketing – auch mit Influencern in den sozialen Medien – müssen zudem verboten werden.

Herr Schneider, Sie haben es jetzt in der Hand: Ziehen Sie die Hersteller endlich zur Verantwortung!

Aktivst*innen halten Schilder mit der Aufschrift Aktivst*innen halten Schilder mit der Aufschrift

Textilunternehmen müssen sich endlich ihrer Verantwortung stellen!

Brandneue Textilien werden von Textilunternehmen weggeworfen und landen auf überquellenden Müllhalden in Jamestown, Ghana, wo sie von Aktivist*innen ins Bild gehalten werden. Brandneue Textilien werden von Textilunternehmen weggeworfen und landen auf überquellenden Müllhalden in Jamestown, Ghana, wo sie von Aktivist*innen ins Bild gehalten werden.

Überproduzierte Textilien werden beispielsweise nach Ghana exportiert und landen auf überquellenden Müllhalden.

Kühe liegen auf aus Europa exportiertem Textilmüll, der sich zu Bergen stapelt. Kühe liegen auf aus Europa exportiertem Textilmüll, der sich zu Bergen stapelt.

Das kaum verrottende Plastik und andere Schadstoffe belasten vor Ort Mensch, Tier und Umwelt für Jahrzehnte.

Das Umweltproblem von Fast Fashion

Umweltkiller Textilindustrie:

Die Textilindustrie ist für bis zu 3 – 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Sie zählt zu den Hauptverursachern der weltweiten Wasserverschmutzung. 70 Prozent der (neu auf den Markt kommenden) Textilien bestehen heutzutage aus Plastik, also auf Basis fossiler Rohstoffe. 35 Prozent des Mikroplastiks in unseren Ozeanen stammt aus Kleidung.

Werbemythos Kreislauffähigkeit:

„Circular Fashion“ ist bisher leider nur ein Werbe-Mythos. Weltweit werden weniger als 1 Prozent aller Kleidungsstücke tatsächlich wieder zu Kleidung recycelt. Der Rest wird weiterhin neu produziert. Die bisherigen Maßnahmen der Modemarken verändern das lineare Geschäftsmodell kaum und fokussieren sich fast nur auf Pilotprojekte mit Recycling-Ansätzen und Greenwashing.

Wegwerf-Mode im wahrsten Sinn:

Jede Sekunde landet eine LKW Ladung Textilien auf offenen Deponien oder wird verbrannt.

Europa exportiert jährlich fast 1,8 Millionen Tonnen gebrauchter Textilien. Ghana ist mit über 100 000 Tonnen pro Jahr eines der Hauptzielländer. Dabei ist rund 40 % der importierten Ware vor Ort unverkaufbar und wird deshalb verbrannt, vergraben oder landet im Meer.

Aber die Konsument*Innen sind bereit:

Das Bewusstsein der Deutschen für einen nachhaltigeren Umgang mit Mode ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen. Jeder fünfte Deutsche gibt an, dass sie Kleidung Leihen, Teilen oder Tauschen würden, wenn sie die Möglichkeit bzw. die Infrastruktur dazu hätten.

5 Tipps für einen grünen Kleiderschrank:

  1. Shoppen im eigenen Kleiderschrank / entdecke deine Kleidung neu, denn 40% wird im Durchschnitt nie getragen!
  2. Nimm dir Zeit und kombiniere deine vergessenen Schätze neu!
  3. Knopf ab? Kleines Loch? Brauchen deine Klamotten etwas Liebe? Lass sie reparieren oder starte selber mal ein visible Mendig-Projekt – deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
  4. Übernimm Verantwortung für die Ressourcen in deinem Schrank! Sortiere aus was du wirklich ausgeliebt hast – schenke ihnen eine neues Leben!
  5. Wenn es neu für deine Garderobe sein soll – muss es nicht neu produziert worden sein!

Probier mal die nächste Kleidertauschparty aus, kauf Secondo Hand oder hol dir ein Abo für eine Kleiderei!

Ja, was mit Büchern geht, geht auch mir Klamotten!

Egal welche Methode du am liebsten hast – das nachhaltigste Textil ist immer eines das nicht neu produziert werden muss!

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