Welche Folgen hat das Abgasgift Stickstoffdioxid (NO2) für unsere Gesundheit?
Luftverschmutzung ist der größte umweltbezogene Risikofaktor für Todesfälle weltweit. Schlechte Luftqualität kann Erkrankungen auslösen oder verstärken. So erhöhen Luftschadstoffe insbesondere das Risiko, an Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken. Sie können aber auch unser Nervensystem, den Stoffwechsel und das Immunsystem negativ beeinträchtigen.
Stickstoffdioxid löst vor allem entzündliche Prozesse in den Atemwegen aus, die zur Verringerung der Lungenfunktion, zu Asthma oder zur akuten Verschlechterung einer bestehenden chronischen Erkrankung, wie COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) führen können.
Die Erkenntnisse der gesundheitsschädigenden Wirkung basieren auf toxikologischen und epidemiologischen Studien. Die wissenschaftliche Evidenz der Nachweise der schädlichen Wirkung auch bei niedrigen Luftschadstoffkonzentrationen ist mittlerweile so hoch, dass die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2021 ihre Empfehlungen deutlich verschärft hat. Aufgrund dessen, dass experimentelle Studien nur in einem sehr eingeschränkten Maß möglich sind, werden die Gesundheitsfolgen v.a. durch statistische Langzeitstudien belegt.
Durch diese lassen sich auch Todesfälle statistisch auf die langfristige Luftschadstoffverschmutzung zurückführen. Die Europäische Umweltagentur (EEA) veröffentlicht hierzu jährlich einen Bericht über die gesundheitlichen Belastungen durch Feinstaub PM2,5, NO2 und Ozon. Daraus geht hervor, dass allein im Jahr 2022 28.464 Menschen in Deutschland aufgrund des Dieselabgasgifts NO2 verstarben, weitere 69.865 Todesfälle sind auf Feinstaub zurückzuführen. Die Angaben basieren auf epidemiologischen Langzeitstudien, die Zusammenhänge zwischen Luftschadstoffen und Erkrankungen wie Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachweisen.